Therapeutische Haltung

„Jedes Symptom trägt eine Geschichte und weist auf eine Tür zur Innenwelt des Betroffenen.“

Renée Marks


Das Leben prägt uns. Unsere Stärken und Schwächen sind zum größten Teil das Ergebnis von dem, was wir erlebt und von anderen Menschen auf unseren Weg mitbekommen haben. Ähnlich verhält es sich auch mit unseren psychischen Problemen. Sie haben eine Entstehungsgeschichte, deren Anfang oftmals weit in der Vergangenheit zurückliegt. Sie sind meist das Resultat von Anpassungsprozessen der Psyche und des Körpers an das, was wir in unserem Leben erfahren haben. Die Erfahrungen der ersten Lebensjahre spielen dabei eine besonders bedeutsame Rolle. Sie beeinflussen in erheblichem Maße, mit welcher Qualität der genetische Bauplan unseres Körpers umgesetzt wird und wie gut wir später haltgebende Beziehungen zu anderen aufbauen und unsere eigenen Gefühle regulieren können. Belastende, hochstressreiche oder traumatisierende Erfahrungen vor allem in der Kindheit und Jugend können dabei besonders schwerwiegende Folgen haben und tiefe seelische Wunden bis ins Erwachsenenalter hinterlassen. 

Zu Beginn der Therapie ist es zunächst wichtig, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen und sich damit auseinanderzusetzen, wie Sie Ihre Gefühls- und Gedankenwelt im Alltag besser stabilisieren können. Im weiteren Verlauf werde ich Sie mit Hilfe der unten aufgeführten Therapiebausteine unterstützen, ein Verständnis für Fragen wie z.B. „Warum habe gerade ich diese Probleme? Und warum kann ich sie einfach nicht loswerden?“ aufzubauen. Dieses Verständnis kann dann Wegbereiter für Sie sein, darüber zu entscheiden, welche inneren und äußeren Veränderungsprozesse es sich anzustoßen lohnt. 

Therapiebausteine

 

  • Stabilisierung: Vermittlung von Techniken zur Stabilisierung und Reorientierung auf kognitiver, körperlicher und emotionaler Ebene mit dem Ziel den Alltag besser bewältigen zu können. 


  • Ressourcenaktivierung: Förderung persönlicher Wachstumspotenziale hinsichtlich Privat- und Berufsleben, Verbesserung der eigenen Abgrenzungsfähigkeit, Bewusstmachung psychohygienischer Aspekte des Alltagslebens, Nachnährungsarbeit vor allem bei Erfahrungen emotionaler Vernachlässigung. 


  • Beziehungsarbeit: Aufbau einer stabilen therapeutischen Beziehung sowie Auseinandersetzung mit der eigenen Beziehungsfähigkeit unter Berücksichtigung der Erkenntnisse der aktuellen Bindungsforschung. 


  • Psychoedukation: Vermittlung von wissenschaftlich fundiertem Wissen zur Verbesserung des Verständnisses von psychischen Problemen und der therapeutischen Konzeption. 


  • Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen: Ziel dieser Methodik ist die Erhöhung der persönlichen Integrität durch Analyse und Bewältigungssettings spannungsgeladener innerer Zerrissenheit. 


  • Gestalttherapeutische Elemente: Szenische Darstellungen und Aufstellungen mit Hilfe von Systembrett, Stühlesettings und therapeutischen Objekten. 


  • Kunsttherapeutische Elemente: Kunsttherapeutische Methoden sind ein elementarer therapeutischer Baustein zum kreativen Ausdruck und der Bearbeitung von problematischen Themen, die mit Sprache zunächst nicht oder nur schwer zu beschreiben und zu fassen sind. 


  • Körperarbeit: Einbezug des Körpers in den therapeutischen Prozess mit dem Ziel körperliche Signale und Wechselwirkungen mit der Psyche besser lesen und verstehen zu können. 


  • Verhaltenstherapeutische Elemente: Handlungsorientierte Interventionen und Strukturhilfen für den Alltag, Verbesserung des Selbstmanagements und ein transparentes mit dem Patienten abgestimmtes therapeutisches Vorgehen. 


  • Tiefenpsychologische Orientierung: Arbeit mit Übertragungs- und Gegenübertragungsmodell, Bewusstmachung verdeckter innerer Konflikte und Widerstandsanalyse. 


  • Traumatherapeutische Orientierung: Mein Vorgehen ist von der Schule des multimodalen traumatherapeutischen SPIM-30 Behandlungskonzepts (Vogt, 2014) geprägt. Das SPIM 30 zeichnet sich v.a. durch sein sehr umfangreiches Methodenspektrum und den Fokus auf frühe Traumatisierung im Beziehungskontext („Man-made disaster“) aus. Das allgemeine Phasenmodell der Traumatherapie (Stabilisierung – Durcharbeitung – Integration) ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil. 


Behandlung

Grundsätzlich behandle ich Personen jeder Herkunft, Geschlechts, Religion und sexueller Orientierung. Therapien sind in deutscher und englischer Sprache oder mit Übersetzer*in bei mir möglich. 

Die meisten psychischen Belastungen sind über einen langen Zeitraum entstanden, daher sind die Behandlungen ebenfalls langfristig angelegt. Langzeittherapien dauern in der Regel zwischen zwei und vier Jahren. Die Seele braucht ihre Zeit um nachzureifen und zu heilen. In Ausnahmen können Kurzzeittherapien erfolgreich sein.

Meine Behandlungsschwerpunkte umfassen: 

  • Traumafolgestörungen (z.B. durch körperliche und sexuelle Traumatisierungen, emotionale Misshandlung/ Vernachlässigung, organisierte Gewalt)
  • Therapie mit Jugendlichen ab 12 Jahren
  • Paarberatung
  • Depressive Störungen 
  • Angststörungen 
  • Beziehungs- und Bindungsstörungen
  • Psychosomatische Störungen
  • Dissoziative Störungen
  • Anpassungsstörungen
  • Schmerz
  • Trauer
  • Zwang
  • Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
  • Psychische Störungen bei Schwangerschaft und Geburt
  •  Fluchthintergrund und Kriegserlebnisse
  •  u. a.